Baggenstos/Rudolf

Seeing in the dark #1

Stars of the forest ground

First published 2023-04-24 09:00

Photography / Video / Installation / Object


Liegt etwas im Dunkeln, wird für gewöhnlich Licht ins Dunkel gebracht. Bei diesem Projekt liegen die Lichter selbst im Dunkeln, im Dunkel des heimischen Waldes. Wir beleuchten sie nicht, wir nützen die Dunkelheit, um sie zu sehen. Katzen und andere Tiere können ohne Probleme nachts sehen. Das menschliche Auge kann das vielleicht nicht ganz so gut, aber es vermag Ähnliches: durch Warten und blosses Nichtstun können sich die Augen langsam an die Dunkelheit gewöhnen und werden mit zunehmender Zeit immer empfindlicher. Die Augen verändern sich über die Zeit. Wer sich auf diese Veränderung einlässt kann plötzlich "neue" Dinge wahrnehmen.
Der Mensch kann (muss/soll) sich verändern lassen, sich einlassen, sich verlassen, um etwas im Dunkeln zu sehen.

Sehen im Dunkeln taucht in den heimischen Wald ab und versucht bekanntes von einem neuen Standpunkt aus zu sehen.


Die Recherchen zum Projekt sind auf folgender Webseite veröffentlicht: Mycena species



Forest ground

«Forest ground No. 4» in the dark
<strong>«Forest ground No. 1»</strong> <strong>«Forest ground No. 1»</strong> in the dark <strong>«Forest ground No. 2»</strong> <strong>«Forest ground No. 2»</strong> in the dark <strong>«Forest ground No. 3»</strong> <strong>«Forest ground No. 3»</strong> in the dark <strong>«Forest ground No. 4»</strong> <strong>«Forest ground No. 4»</strong> in the dark <strong>«Forest ground No. 5»</strong> <strong>«Forest ground No. 5»</strong> in the dark <strong>«Forest ground No. 6»</strong> <strong>«Forest ground No. 6»</strong> in the dark <strong>«Forest ground No. 7»</strong> <strong>«Forest ground No. 7»</strong> in the dark

Fotografie 2023

Wie sieht der Waldboden Nachts aus? Und was geschieht da alles an Nachtaktivität?
Aus diesen Fragen entstand die zweiteilige Fotoserie mit Waldböden. Eine Serie besteht aus Nachtaufnahmen bei maximaler Dunkelheit, die Zweite besteht aus Blitzlichtaufnahmen derselben Situation.



Glowing leaves

«Glowing leave No. 14»
<strong>«Glowing leave No. 14»</strong> <strong>«Glowing leave No. 16»</strong> <strong>«Glowing leave No. 5»</strong> <strong>«Glowing leave No. 28»</strong> <strong>«Glowing leave No. 32»</strong> <strong>«Glowing leave No. 10»</strong> <strong>«Glowing leave No. 4»</strong> <strong>«Glowing leave No. 2»</strong> <strong>«Glowing leave No. 20»</strong> <strong>«Glowing leave No. 23»</strong> (Privatbesitz) <strong>«Glowing leave No. 24»</strong> Unikat, 15x20cm, Pigmentdruck, Holz-Rahmen  (Privatbesitz) <strong>«Glowing leave No. 29»</strong> Unikat, 15x20cm, Pigmentdruck, Holz-Rahmen  (Privatbesitz)

Fotografie 2017 - 2023

Unikate, Pigmentdruck, 15x20cm, Holz-Rahmen

Aus den Langzeitbelichtungen von leuchtenden Blättern entstand eine Serie mit Fotomontagen, bei der wir die abstrakten Aufnahmen bei völliger Dunkelheit mit den naturalistischen Blitzlichtaufnahmen kombinierten. Das resultierende Bild wird so erforschbar, in Bezug auf Strukturen, wo und wie die Blätter leuchten.
Gibt es Unterschiede in der Helligkeit und Farbe? Sind es die Blätter, die leuchten, oder was erzeugt wirklich das Licht?
Die Details eines mikroskopisch kleinen Lebewesen kommen zum Vorschein.



Installation 2022

20 Leuchtkästen / Lambdaprint / Plexiglas / Aluminium / LED beleuchtung / Kabel
Grösse: je 10 x 15 cm



Auf der Suche nach Licht



«Auf der Suche nach Licht» (Ausschnitt)

Video 2022
HD Farbe/Ton 25 Min Loop

Mit einer lichtempfindlichen Sensorik, die auch extrem schwaches Licht detektieren kann, gingen wir auf Lichtsuche und haben die Verteilung von Lichtphänomenen über grössere Distanzen hinweg aufgezeichnet. Im Handel gibt es kein käufliches Gerät dafür, darum haben wir in Zusammenarbeit mit dem Ingenieur Urs Gaudenz (GaudiLabs) einen Lichtdetektor entwickelt. Urs Gaudenz, bekannt für Hacking von wissenschaftlichen Geräten, hat ein Photomultiplier tube aus einem second hand Laborgerät für die Entwicklung des Lichtdetektors verwendet. Das Gerät erzeugt ein Audiosignal, vergleichbar mit einem Metalldetektor oder einem Geigerzähler.
Das mit dem Lichtdetektor aufgezeichnete Ton-Material haben wir mit Videoaufnahmen einer Infrarot Kamera kombiniert. Der Lichtdetektor ist nur in völliger Dunkelheit funktionsfähig, darum mussten wir Licht für Videoaufnahmen weglassen, es musste alles in kompletter Finsternis geschehen. Die Infrarot Kamera ermöglichte trotzdem visuelles Bildmaterial für die Videoarbeit.




Objekt Photomultiplier 2020

Unterarmgehstock, Elektronik, Photomultiplier, mini Lautsprecher, Holz, Textil




Das Projekt wurde unterstützt durch:

Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL
Wir bedankt uns für die Unterstützung im Labor, insbesondere Dr. Daniel Rigling und Dr. Renate Heinzelmann.